« Was hilft, wenn der Schuh drückt! »
Das zwickende Modell ist so großartig, dass der Wunschgedanke siegt: Normalerweise weiten sich Schuhe mit der Zeit. Bei dieser Taktik bereiten die Ballerinas, Pumps oder Slipper selten Freude. Trotz Wohlgefühl beim Anprobieren kann es allerdings sein, dass später der Schuh drückt – auf den großen Zehnagel zum Beispiel. Dann löst gezieltes Weiten oft das Komfortproblem.
Weiten sich Schuhe immer beim Tragen?
Wer sich Sneaker aus innovativen Obermaterialien geangelt hat, die sich sockenartig anpassen, landet auf der Sonnenseite. Machen solche Modelle beim Anprobieren einen guten Eindruck, ist es kaum möglich, dass man später feststellt: Mein kleiner Zeh drückt im Schuh.
Das Gegenteil ist der Fall, wenn hartes Synthetik-Leder oder fest gewebtes Textilmaterial die Slipper charakterisiert. Bei solchen Kollektionen ist die Passform beinahe in Stein gemeißelt, wodurch sich die Bequemlichkeit nachträglich kaum beeinflussen lässt.
Grundsätzlich weiten sich Lederschuhe beim Tragen. Gerade deshalb wird das Naturmaterial bevorzugt. Denn Füße sind zu einzigartig, um ihre konkreten Bedürfnisse bei Standardkollektionen gänzlich zu berücksichtigen. Wenn hochwertige Schuhe drücken, genügt dadurch meist etwas Muße beim Einlaufen, dass aus Liebe zu den Füßen etappenweise angegangen wird.
Alt bewährt: Ausstopfen statt Eintragen
Nun ja, der Schuh drückt am Spann und ist weit entfernt von der Langstreckentauglichkeit. Geduld zählt gleichzeitig nicht zu den persönlichen Tugenden, was die Frage aufwirft: Kann man schnell die Schuhe weiten – am besten mit einfachen Hilfsmitteln?
Lederschuhe weiten sich beim Tragen zügiger, wenn der Druck forciert wird. Das gelingt beispielsweise, indem man bewusst mit sehr dicken Socken hineinschlüpft und sie mit mäßigem Bewegungsdrang im Wohnzimmer bis zur Schmerzgrenze anbehält. Wer seinen Füßen diese Prozedur ersparen möchte, liebäugelt mit bewährten Hausmitteln. Tatsächlich kann man damit Schuhe weiten, aber leider auch beschädigen.
Lederschuhe geben immer etwas nach, wenn sie dauernd unter Spannung stehen, was normalerweise ein Nebeneffekt des alltäglichen Laufens ist. Diese Wirkung lässt sich durch das pralle Ausstopfen imitieren, wofür sich kleine Kleidungsstücke wie Socken eignen. So weiten sich Schuhe meistenteils und fühlen sich nach einigen Tagen komfortabler an.
Mit Hausmitteln Schuhe weiten? Möglich, aber bitte vorsichtig!
Im bewegten Alltag weiten sich Schuhe beim Tragen, weil durch Transpiration und Wettereinflüsse stetig etwas Feuchtigkeit auf das Material einwirkt. Deshalb griffen unsere Urgroßmütter gern zum angefeuchteten und zerknüllten Zeitungspapier, wenn sie Schuhe weiten wollten. Dunkle Stiefel aus robustem Vollleder für den Winter stecken bis heute solche Behandlungen weg und lassen sich auf diese Weise von der Untergröße bis zur Übergröße weiten. Ansonsten sind solche Haushaltstipps oft heikel.
Meist werden Lederschuhe heutzutage aus feinerem Obermaterial hergestellt. Preisgünstige Kollektionen sind häufig nur mit einer hauchdünnen Echtlederschicht dekoriert, die sich flott ablöst. Wenn Feuchtigkeits- oder Hitzebehandlungen die Schuhe weiten, beschleunigt man damit leider auch ihren Alterungsprozess und verkürzt insbesondere bei empfindlicheren Materialkonzepten die Lebensdauer.
Im Gegensatz zu Omas Lesestoff sind gegenwärtige Zeitungen bunt und werden mit anderen Verfahren gedruckt. In Kombination mit etwas Nässe separieren sich die Farben häufig von den Papieren. Wenn sie stundenlang auf das Leder einwirken, während die Zeitungsseiten die Schuhe weiten, sind Verfärbungen vorprogrammiert.
Schuhe dehnen mit Sprays und Schraubspannern
Der Schuh drückt am Knöchel. Bemerkt man dieses Komfortproblem etwa bei Stiefeletten, kann das neue Leder an dieser Stelle noch zu fest oder die Passform einen Deut zu eng sein. In solchen Fällen hat das Dehnungsspray die Nase vorn. Dabei handelt es sich um ein Spezialprodukt, das ausgewählte Obermaterialien etwas geschmeidiger und weicher macht. Wird es auf die Problemzone aufgesprüht, weiten sich Lederschuhe beim Tragen oder Ausstopfen schneller.
Während Schuhspanner die Lieblingsmodelle in Form halten, verändern Schuhdehner die Business-Schnürer oder Sneaker. Das justierbare Spezialequipment ist so aufgebaut, dass sich damit beinahe professionell die Schuhlänge oder das Platzangebot im Vorderbereich erweitern lässt. Stets geht man den Dehnungsprozess bedächtig an, weil er durchaus eine halbe Größe mehr bescheren und somit auch über das Ziel hinausschießen kann. Schließlich entscheiden bei Pumps oder Ballerinas wenige Millimeter darüber, ob sie kneifen oder schlackern.
Geht es um die große Liebe? Auf zum Experten!
Fast jeder hat es schon erlebt: Die Lederschuhe weiten sich beim Tragen am Übergang vom Mittelfuß zum Ballen so stark, dass sich Risse bilden. Oder der Schuh quittiert den überdehnten Vorderbereich damit, dass sich die angeklebte Sohle ablöst.
Wenn Schuhe drücken und mit einem Schuhdehner in Eigenregie bearbeitet werden, können sich bei unvorsichtigen oder unkundigen Vorgehensweisen solche Schäden ebenfalls einstellen. Frisch ergatterte Lieblingsstücke oder exklusive Lederschuhe haben sich deshalb ein Date mit dem Schuster verdient.
Er kann versiert einschätzen, wie viel Dehnung das verarbeitete Leder verträgt und ob die Naht beispielsweise einen robust verbindenden Zweck erfüllt oder nur Zierde ist. Der Fachmann hat zudem professionelles Werkzeug parat, mit dem man hohe Stiefel und andere Herren und Damenschuhe in Übergröße weiten kann. Denn hierfür eignen sich handelsübliche Schraubschuhspanner für Laien häufig nicht.
Warum drücken Schuhe – am Zeh, Knöchel oder Spann?
Wenn sich Schuhe beim Tragen nicht wie gewohnt der individuellen Fußform anpassen, ist das Weiten natürlich sinnvoller als das Ausmustern. Gleichzeitig lohnt sich jedoch die Ursachenforschung, damit beim nächsten Modell der Komfort sofort gegeben ist und die Füße geschont werden.
Kleiner Zeh drückt im Schuh? Kommt es häufiger zu diesem Problem, während das Modell ansonsten vorzüglich passt, gefallen dem Fuß häufig eng zulaufende Designideen nicht. Aus Liebe zur Gesundheit überspringt man lieber die Trendwelle mit messerscharfen Schuhspitzen – auch wenn sie spontan das Herz erobern.
Ein Schuh drückt am Spann, wenn die Machart insgesamt zu flach ausfällt. Stellt sich das Schmerzgefühl nur beim längeren Laufen ein, kann allerdings auch das schlecht stützende Schuhkonzept der Auslöser sein. Denn intuitiv verkrampfen sich die Füße, um den fehlenden Halt auszubügeln.
Die gleiche Ursache kann dahinterstecken, wenn man bemerkt: Der Schuh drückt am Knöchel, obwohl er sich nicht sonderlich hervorhebt. Es ist zudem möglich, dass ein breiter Vorderfuß oder hoher Rist insgeheim das verfügbare Material raubt und sich demzufolge die Passform am Knöchel ungünstig verengt.
Der Schuh drückt auf den großen Zehnagel? In solchen Fällen ist oft die Größe zu knapp gewählt oder der Vorderbereich so niedrig und unflexibel ausgeführt, das er kaum Bewegungsspielraum lässt.