« Hilfe, ich brauche Damenschuhe in Übergrößen und Zwischengrößen! »
Plötzlich stehen sie im Schaufenster – die Traumschuhe schlechthin! Beim flinken Reinschlüpfen passen sie wie angegossen und verlassen zwei Minuten später gemeinsam mit ihrer neuen Besitzerin das Geschäft. Solche Erfolgsstorys sind möglich, wenn man sich etwas auskennt. Das gilt auch dann, wenn man Schuhe in Übergrößen und Zwischengrößen für Damen benötigt.
Mit der heißen Nadel gestrickt – allgemeingültige Größentabellen für etwas Einzigartiges
Die Füße werden akkurat vermessen und danach passend zu den persönlichen Modellwünschen die neuen Damenschuhe aus dem Lieblingsmaterial maßgeschneidert. Was einst üblich war, ist heute nicht nur ein seltener Luxus, sondern für Modebegeisterte auch ein bisschen langweilig. Schließlich macht es Spaß, verschiedene Schuhe auszuprobieren und ein Modell zu wählen, das man vorher gar nicht auf dem Schirm hatte.
Der Wunsch nach Vielfalt und erschwinglicher Schuhmode verhalf der Serienproduktion zum Erfolg, die Mitte des 19. Jahrhunderts debütierte. Dieser Fortschritt ist das Fundament stimmungsaufhellender Shoppingtouren, hat aber auch einen Haken: Obwohl die Füße von Menschen fast so einzigartig sind wie Fingerabdrücke, mussten sie in Form einer Größentabelle für die Schuhindustrie standardisiert werden. Der Mission widmete man sich in diversen Ländern und Kulturkreisen mit der Quintessenz: EU-Größe, UK-Größe und US-Größe konkurrieren, auch bei den Zwischengrößen, miteinander. Damit ist das Verwirrspiel leider noch nicht komplett.
Zwischengrößen: Willkommen in der kunterbunten Welt der Maßeinheiten!
Was hat Mathematik damit zu tun, dass man Schuhe in Übergröße und Zwischengröße kaufen möchte? Normalerweise jede Menge – vorausgesetzt, man möchte penibel in die Materie eintauchen. Abhängig von ihrem Unternehmenssitz tendieren Schuhhersteller von jeher zur Maßeinheit Zentimeter oder Inch. Letztere wird in Deutschland als Zoll bezeichnet. Bei einer Fußlänge von 26,8 cm läge man mit einer EU-Nummer 42 grundsätzlich richtig. Nach den gängigen Tabellen wären das Damenschuhe in der Übergröße 8,5 UK.
Wagt man jetzt das Experiment mit dem Schnellrechner und wandelt „Zoll to cm“ um, wird schon einiges klarer: 26,8 cm entsprechen 10,55118 Zoll. Somit schleichen sich automatisch Rundungsfehler ein, die dazu beitragen, dass die Schuhgrößen aus verschiedenen Herkunftsländern nur bedingt vergleichbar sind. Vom britischen Barleycorn bis zum Pariser Stich gesellen sich aus der Schuhgeschichte spezielle Maßeinheiten hinzu, die bis heute gewisse Nachwirkungen auf Schuhgrößensysteme, so natürlich auch auf Zwischengrößen, haben.
Alles ist auch eine Frage der Perspektive, nicht wahr? So kann sich die angegebene Größe an der Länge des Fußes, des Innenschuhs oder der Leiste orientieren, die fürs Fertigen verwendet wird. Dafür gibt es keine in Stein gemeißelten Vorschriften mit dem unschönen Ergebnis: Die exakten Maße der unzähligen Hersteller weichen voneinander ab und vermeintlich smarte Internetrechner für den Schuhgrößenvergleich servieren oft fehlerhafte Ergebnisse.
Zwischengrößen: Normiert wird’s schnell eng oder schlaksig
Die heutige EU-Größe hat ihren Ursprung im bereits erwähnten Pariser Stich. Französische Schuster entwickelten diese Maßeinheit im Jahr 1800, die zu Größenabstufungen von ungefähr 6,67 Millimetern führt. Wer einen Blick auf die heute gängige Größentabelle wirft, entdeckt folgende Zuordnungen: Für Damenfüße mit 260 mm Länge wird die Nummer 41 empfohlen. Sind sie 268 mm lang, soll die EU-Größe 42 passen. Somit leistet sich die Tabelle einen ausladenden Schritt von acht Millimetern, obwohl es nur um eine Schuhnummer geht.
Vielversprechend ist das Ensemble im Schaufenster. Deshalb wagt man einen Abstecher ins einfache Modegeschäft, trifft auf grob strukturierte Regale und fragt freundlich: Haben Sie auch Schuhe in Übergrößen und Zwischengrößen für Damen? Gleich darauf verraten die genervt rollenden Augen der hilflosen Verkäuferin, dass man auf dem Absatz kehrt machen darf.
Halbe Größen bei Damenschuhen waren über Jahrzehnte hinweg eine Seltenheit und sind es in vielen Shops leider noch immer. Dadurch gibt es viele Frauen, die ihre Konfektion wegen angewöhnter Kompromisse falsch einschätzen. Das Nachsehen haben die Füße: Denn ohne Schuhe in Zwischengrößen geben ihnen die Damen fast einen Zentimeter zu viel oder zu wenig Freiraum fürs Laufen. Das ist keine böse Absicht, sondern halbherzig normierten EU-Schuhsortimenten zu verdanken.
Tipp von Frau zu Frau: Einmal Zwischengröße messen für die stetige Chance auf Volltreffer!
Das Internet weiß alles, theoretisch! Auf Wunsch serviert es sogar aufregende Formeln, mit denen man nach der exakten Fußvermessung die passende US-Größe, UK-Größe und das EU-Pendant ausrechnen kann. Praktisch sorgt der Ansatz für Rauchschwaden über dem Kopf, wenn man nicht gerade zu den Mathematik-Fetischistinnen gehört. Zudem vergessen Laien bei der Zahlen-Jonglage schnell feine Details. So muss man beispielsweise etwas Freiraum einkalkulieren – für die Schrittbewegungen, Nylonstrümpfe oder Wandersocken.
Cleverer ist es, beim nächsten Urlaubstag einfach mal die Shoppingtour im gut ausgestatteten Schuhfachgeschäft zu starten. Dort entdeckt man praktisches Equipment für die spontane Fußmessung in Eigenregie – manchmal sogar in der schicken Digitalversion. Morgens präsentieren sich die Füße dank der Nachtruhe etwas kleiner. Wie sie sich nach einem Shoppingmarathon gen Abend aufplustern, hat jeder schon erlebt. Bestenfalls steuert man also das Schuhgeschäft ohne große Umwege zur Mittagszeit an.
Danach steht zum Beispiel endlich fest: Ich trage Damenschuhe der Zwischengröße 9,5 (US), was bei der UK-Kollektion 7,5 bedeutet und bei europäischen Modellen einer 40,5 oder 41 entspricht. Jetzt kann es losgehen mit der zielsicheren Jagd auf das Traummodell!
Reichlich Schuhe zum Verlieben in Zwischengröße – auch wenn man bei der Größe auf halbe Sachen steht!
Gut möglich, dass die Vermessung in einer ironischen Reaktion mündet: Danke für den Tipp, jetzt benötige ich Schuhe in Übergröße UND Zwischengröße! Die versöhnliche Tatsache ist, dass beides normaler ist, als viele Frauen denken. Darauf folgt bald die erquickende Erkenntnis: Dem Modebewusstsein stehen die Fakten nicht im Weg. Für realitätsnahe Brands wie Pretty Ballerina sind halbe Größen bei Damenschuhen eine Selbstverständlichkeit.
Wie wäre es mit einem Alltagsbegleiter im herzallerliebsten Denim-Look und einem silbernen Loafer mit kesser Spitze fürs elegante Statement-Outfit am Abend? Die Spring Kollektion 2024 bietet reichlich stylishe Damenschuhe, auch in Größe 10,5 (UK) / 44,5 (EU).